Vorreiter in Sachen Inklusion
Kreis Warendorf / Ostbevern. Inklusion ist seit vielen Jahren in der politischen Diskussion und spätestens seit dem Beginn des Aufbaus eines inklusiven Schulsystems auch vielfach Streitthema.
In der nordwestlichsten Ecke des Kreises ist man hier der Zeit voraus: seit über 25 Jahren setzt sich der "Verein zur Förderung der Inklusion für Menschen mit Behinderung in Ostbevern e. V." (VIBO) für dieses Ziel ein.
Begonnen hat es 1989 mit der Einrichtung eines Wohnheims für Menschen mit Behinderung. Aus dem ursprünglich als Förderverein angedachten Initiative entwickelte sich jedoch rasch ein übergreifend aktiver Verein. Das Schlagwort "Inklusion geht alle an" wurde hier mit Leben gefüllt.
"Behinderte und nicht behinderte Menschen können durch Inklusion den Umgang miteinander lernen, sich dabei aber auch gegenseitig Grenzen aufzeigen.", so Elisabeth Wiegmann, die als 1. Vorsitzende des VIBO der Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) und den Landtagsabgeordneten Astrid Birkhahn (Mitglied im Sozialausschuss und Fraktionsvorstand) und Bernhard Tenhumberg (Jugend- und familienpol. Sprecher der CDU-Landtagsfraktion) den Verein vorstellte.
So wurde 1999 die Hauptschule Ostbevern inklusiv. Heute sei die Ausstattung für Inklusion ein wichtiges Thema. Diese habe sich seit Beginn des Rechtsanspruchs leider deutlich verschlechtert. So sei die Zahl der Förderplätze pro Kita gestiegen und die Betreuung dadurch verschlechtert worden. In den Schulen sei man von einer individuellen Berechnung des Bedarfs pro Kind auf Pauschalen (1 Sonderpädagoge pro Schule) umgestiegen. Die durch die Verringerung der Förderschulen frei gewordenen Lehrer einfach zu verteilen würde der Aufgabe nicht gerecht. Langfristiges Ziel müsse eigentlich eine Doppelbetreuung in den betroffenen Klassen sein.