Kreis Warendorf/Lette. Superintendent Dr. Detlef Reichert (Gütersloh) sowie Kreisdechant Alfred Kordt (Hoetmar) waren Gäste bei der CDU-Kreisvorstandssitzung, die kürzlich in Lette stattfand. Im Rahmen des CDU-Projekts "2015" waren sie eingeladen über die Entwicklungsperspektiven der beiden großen christlichen Konfessionen zu referieren.
v.L. Kreisdechant Alfred Kordt, CDU-Kreisvorsitzender Reinhold Sendker MdL, Superintendent Dr. Detlef Reichert und stellv. Kreisvorsitzende Astrid Birkhahn. Danach geht man in der Projektion auf das Jahr 2030 Deutschland weit von deutlich weniger Kirchenmitgliedern aus, ferner auch von einer geschwächten Finanzkraft, so Dr. Detlef Reichert. Als wesentlichen Begründungsfaktor nannte er die demografische Entwicklung. In der Folge würden weitere Strukturänderungen für die Gemeindearbeit unausweichlich sein, man müsse in den Kirchengemeinden die vorhandenen Kräfte bündeln und lokale Schwerpunkte setzen.
Der Gütersloher Superintendent sprach ferner auch konkrete Problemkreise an, so die Zunahme verkaufsoffener Sonntage und die Konsequenzen der Ganztagsunterrichtung für die kirchliche Jugendarbeit. Ähnlich sah das auch Kreisdechant Alfred Kordt. Er frage sich, inwieweit in der weiteren Entwicklung ein flächendeckendes Angebot der Kirche noch aufrechterhalten werden könne. Als wichtige Themen und Aufgaben der Kirche nannte er u.a. die Arbeit der Caritas, die Arbeit innerhalb der Globalisierung (Mission, Eine-Welt-Arbeit) sowie der Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung. Ferner mahnte er ein zu starkes gesellschaftlich ausgerichtetes materielles Denken an. In der folgenden Diskussionsrunde stand dabei die wiederholt vorgetragene Forderung im Mittelpunkt, die Kirche möge sich nicht weiter aus ihrer Trägerschaft in den Kindertagesstätten zurückziehen.
Weitere Themen in der CDU-Vorstandsrunde waren die Vorbereitung des Hannoveraner CDU-Parteitags Anfang Dezember sowie Berichte aus der Bundes-, Landes- und Kreispolitik.