Kreis Warendorf / Telgte (gl). Zum Dialoggespräch trafen sich jetzt unter Leitung von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes des CDU-Kreisverbands mit den Dechanten beziehungsweise Stellvertretern im Hotel „Telgter Hof“ in Telgte.
Weihbischof Dr. Zekorn dankte dem heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker für dessen persönlichen Einsatz bezüglich der getroffenen Regelungen zur Namensänderung bei Aramäern. Auch die Lösungen zum Staatsbürgerschaftsrecht seien aus Sicht der katholischen Kirche im Sinne verbesserter Integration sehr sinnvoll. Darüber hinaus würde das Rentenpaket mit der Verbesserung der Kindererziehungszeiten ausdrücklich begrüßt. Gesprächspunkt war das Thema Inklusion. Landtagsabgeordnete und Stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Astrid Birkhahn ging auf die Zukunft der Werkstätten ein. Dort gelte es, für die Schwächsten der Gesellschaft neue Strukturen zu schaffen und die Werkstätten als Lebensräume auch für den Lebensabend zu erhalten. Bei der schulischen Inklusion wies sie auf die noch ungeklärte Finanzierung hin. Vor allem auch im Bereich der Förderschulen müssten mit einer zukunftsorientierten regionalen Schulpolitik Lösungen gefunden werden, die dem Wahlrecht der Eltern entsprechen würden.
Unter der Leitung des CDU-Kreisvorsitzenden Reinhold Sendker und Weihbischof Dr. Stefan Zekorn trafen sich führende Vertreter des CDU-Kreisvorstandes und der katholischen Kirche. Weiterer Gesprächspunkt war der durch Vereinbarung zwischen Land und katholischer Kirche inzwischen aufgelöste Studienfonds. Weihbischof Dr. Zekorn machte deutlich, dass der 40-prozentige Anteil der katholischen Kirche in der Zweckbindung verbleibe. Die Mittel würden auch weiter für die Förderung von Schule und Studium verwendet. Er bemängelte, dass der 60-prozentige Anteil des Landes ausschließlich in den Landeshaushalt fließe und damit die Zweckbindung aufgegeben werde. Aufgrund der schwierigen rechtlichen Situation habe die katholische Kirche jedoch diesem Kompromiss zugestimmt.
Intensiv wurde das Thema der gewerblichen und organisierten Sterbehilfe diskutiert. „Die Heroisierung der Selbsttötung mit bereits geltenden gesetzlichen Regelungen in einigen Nachbarländern gibt Anlass zu großer Besorgnis“, so Sendker. Möglicherweise stehe der Bundestag in dieser Frage noch in diesem Jahr vor einer Entscheidung. Nach Auffassung von Weihbischof Dr. Zekorn könne mit einer besser ausgebauten Behandlung durch die Palliativmedizin Schwerkranken wirksam geholfen werden.